Snaefellsnes : Miniatur-Island mit beeindruckend schöner Landschaft
Am nächsten Tag brachen wir früh zur Fahrt nach Snaefellsnes, einer Halbinsel im Westen von Island, auf. Der Name Snaefellsnes bedeutet übersetzt in etwa Schneeberghalbinsel und so ist es nicht verwunderlich, dass man während der ganzen Fahrt den Snaefellsjökull im Blick hat. Landschaftlich ist die Halbinsel einfach atemberaubend, nicht umsonst wird sie auch „Miniatur-Island“ genannt. Ich kann jedem nur empfehlen, Snaefellsnes auf einer Rundreise oder auch einem Kurztrip mitzunehmen. Von unserer Unterkunft ging es zunächst nach Borganes. Der Ort war der Schauplatz der berühmten Egils Saga. Heute ist die kleine Stadt ein wichtiges Handelszentrum und Verkehrsknotenpunkt des Westens. Borganes liegt in der Bucht Fatalói am Fjord Borgarfjörður. Nach ein paar Kilometern erreichten wir die Snaefellsnes Halblinsel und erblickten etwa 46 Kilometer von Borganes am Straßenrand eine interessante Felsformation. Es handelt sich dabei um die Basaltsäulen Gerðuberg, eine Klippe aus Dolerit, die unter Naturschutz steht.
Der nächste Halt auf unserer Tour war Búðir, ein unscheinbares, verlassenes Örtchen, dass bis 1930 ein bedeutender Boots- und Handelsplatz mit einem kleinen Naturhafen war. Die Hanse Bremen hatte hier im 16. Jahrhundert übrigens einen Stützpunkt. Heute besticht der Ort mit seiner atemberaubend schönen Landschaft. Búðir liegt an einem alten Lavafeld inmitten einer langen Bucht. Eine kleine Farm, ein Hotel und eine der ältesten Holzkirchen sind die einzigen Gebäude, die hier noch stehen.
Beeindruckende Vulkanfelsen an der Südküste
Weiter ging es zur nächsten Felsformation, zum Gatklettur, einem mit Moos bewachsenen Lavasteinbogen mitten im Meer vor der Küste von Arnarstapi. Als Nächstes standen die Lóndrangar auf dem Plan, die bei Hellnar liegen. Dabei handelt es sich um zwei Vulkanschlote, wobei der eigentliche Vulkan der Meeresbrandung zum Opfer fiel. Die Isländer nennen den 75 Meter hohen Schlot „christliche Säule“ und den 61 Meter hohen Schlot „heidnische Säule“.
Wir fuhren weiter im Süden der Halbinsel, bis wir den Strandabschnitt Djúpalónssadur erreichten, der am Fuße des Snaefellsjökul liegt. Der Strand mit seinem schwarzen Sand ist durch einen Vulkanausbruch entstanden, bei dem die Lava fast bis zum Meer floss. Mit seinen bizzaren, skurril geformten Lavafelsen und der gewaltigen Brandung ist er einfach ein magischer Ort. Am Strand liegen lauter glattgeschliffene, schwarze Kiesel, die auch „Perlen von Djúpalón“ genannt werden. 1948 strandete hier der großer Trawler Epine und noch heute liegen hier rostige Teile des Wracks. Da ein Unwetter angesagt war, beschlossen wir außer einem Zwischenstopp beim Supermarkt und einer Tankstelle, zu unserer Unterkunft zu fahren.
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